Veröffentlichung im Zahnärztlichen Anzeiger 13/2018, Seiten 14 – 15

Das Erasmus+ Programm der Europäischen Union – eine Bereicherung für Auszubildende und Lehrkräfte

von Sophia Kern

Die interkulturelle Kompetenz der im Gesundheitswesen angestellten Praxismitarbeiter ist förderlich für die Zusammenarbeit und die Bewältigung des beruflichen Alltags. Nicht ohne Grund sind daher Berufserfahrungen im Ausland erwünscht und immer häufiger gar Bestandteil des Anforderungsprofils. Zum einen fördern die im Ausland erlangten Kenntnisse über fremde Sprachen und Kulturen den Kontakt zum Patienten. Zum anderen hilft das Kennenlernen kultureller Vielfalt und die dabei gestärkte Offenheit und Unvoreingenommenheit den Umgang innerhalb des Teams und mit dem Patienten.

Das von der Europäischen Union ins Leben gerufene Programm „Erasmus+“ dient dem Zweck, Schüler und Lehrer an beruflichen Schulen im Rahmen eines Mobilitätsprojekts wertvolle internationale Berufskompetenzen zu erlangen und somit für den Berufsalltag zu stärken. Das Programm ermöglicht unter Anderem Lernaufenthalte für Lernende und Lehrkräfte. An der Berufsschule für zahnmedizinische Fachangestellte in München werden so beispielsweise zwei- bis dreiwöchige Auslandspraktika in verschiedenen Zahnarztpraxen innerhalb der Europäischen Union und einiger Staaten mit Sonderstatus gefördert. Die Förderung erfolgt dabei in Form eines Pauschalbetrags für die Reisekosten (Die Höhe der Förderung ist abhängig von der Dauer und beläuft sich beispielsweise auf etwa 1000 € für einen dreiwöchigen Aufenthalt auf den Kanaren).

Sonnenuntergang beim Küstenspaziergang

Für die Teilnahme an diesem Programm an der Schule für zahnmedizinische Fachangestellte gelten folgende Voraussetzungen für Auszubildende:

  • Volljährigkeit während des Praktikums
  • Klassenstufe 11 bzw. 10 bei Abiturientinnen
  • Einverständnis der Ausbildungspraxis
  • Gute schulische Leistungen sowie gutes soziales Verhalten in der Schule
  • Schriftliche Bewerbung
  • Anfertigung eines Abschlussberichtes

Neben den erweiterten Einblicken in die berufliche Praxis erwerben Schülerinnen und Schüler in diesen Auslandsaufenthalten wertvolle Erfahrungen im Bereich der Selbstständigkeit, Interkulturalität, sowie der Sprache des jeweiligen Landes.
Auch für das Bildungspersonal stellt das Erasmus+ Programm einen interessanten Perspektivwechsel dar. So können durch praktische Erfahrung und Hospitation die Kenntnisse über medizinischen Fortschritt, modernisierte Behandlungsmethoden und -abläufe sowie Erneuerungen im medizintechnischen Bereich gestärkt werden. Doch nicht nur unter praktischen Gesichtspunkten, sondern auch im Hinblick auf die pädagogische Weiterentwicklung der Lehrkraft stellt ein Auslandsaufenthalt einen Mehrwert dar.

Ein Beispiel für einen solchen Aufenthalt ist die wunderschöne Insel des ewigen Frühlings. Nicht nur die schönen Strände und Klippen, sondern auch die gebirgige Landschaft und der höchste Berg Spaniens (der Vulkan „Pico del Teide“) machen Teneriffa zu einem sehr beliebten Urlaubsziel.

Hier befindet sich auch die kleine, am Hang gelegene Praxis Cirugía dental y maxilofacial in Puerto de la Cruz. Schülern und Lehrkräften der Berufsschule für zahnmedizinische Fachangestellte in München wird es ermöglicht, dort ein Auslandspraktikum zu absolvieren. Der aus Deutschland stammende Mund-, Kiefer-, Gesichtschirurg und Zahnarzt Dr. Kestel geht dabei intensiv und detailliert auf alle Fragen ein. Auch sein kompetentes und herzliches Team zeigen, wie der Alltag in einer Praxis auf der spanischen Insel aussieht.

Mit vielen Erinnerungen im Gepäck sind nicht nur die Schüler und Lehrkräfte um eine Erfahrung reicher. Durch die Anwendung der erlernten Kompetenzen ist das Programm auch für die Ausbildungspraxis eine Bereicherung in vielerlei Hinsicht.
Mehr Informationen unter http://erasmusplus.de.

Dr. Kestel und Team - Eine Praxis mit Meerblick