Veröffentlichung im “Zahnärztlichen Anzeiger” 08/2018, Seite, 12 und 13

Ingeborg Böhm – Abschied in den Ruhestand

Sehr geehrte Ausbildungspraxen,

nach einem langen Arbeitsleben, davon fünf Jahre Dienstzeit als Schulleiterin an der Berufsschule für ZFA, darf ich mich in den Ruhestand verabschieden.

Ich blicke zurück auf fünf spannende Jahre im zahnmedizinischen Berufsfeld, in denen der Spagat zwischen den Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler, den Erfordernissen der Zahnarztpraxen und der Berufsschule gelingen sollte.

Die Schule hat sich innerhalb dieser Zeit drastisch verändert. Viele ältere Kolleginnen und Kollegen sind pensioniert worden. Seit 2013 hat sich zudem die Schülerzahl um 40 Prozent erhöht. Das bedeutet, dass jedes Jahr neue Lehrkräfte gewonnen werden mussten. Es ergibt eine gewisse Dynamik im Schulbetrieb, wenn viele neue hochmotivierte Lehrkräfte ihren Dienst antreten. Jedoch ist es eine Herausforderung an das Wissensmanagement der Schule, wenn erfahrenen Lehrkräfte nach und nach fehlen.

Eine Umbruchszeit birgt viele Vorteile: In den letzten Jahren wurden unsere Unterrichtskonzepte neu überarbeitet und der fächerübergreifende Unterricht weiter in den Vordergrund gestellt. Durch eine fiktive Lernsituation werden die Schülerinnen und Schüler mit dem Praxisalltag konfrontiert und können die Inhalte lernen, die sie zur Lösung einer beruflichen Aufgabenstellung benötigen. Diese Lernkonzepte sind standardisiert und werden allen Auszubildenden zugänglich gemacht.

Für die zusätzliche Förderung unserer Schülerinnen und Schüler wurden von der Stadt München weitere Unterrichtsstunden zur Verfügung gestellt, die für Lerncoaching, Sprachbegleitkurse, Teamteaching, Förderunterricht usw. verwendet werden. Das Förderangebot wird größer; die Lernumstände verbessern sich; jedoch schlagen sich die persönlichen Lernerfolge noch nicht auf die Verringerung der hohen Durchfallquote nieder.

Im übernächsten Schuljahr wird ein neues Schulgebäude in der Orleansstraße bezogen. Wir werden eine neue Ausstattung erhalten; und besonders freue ich mich, dass darin zwei Fachpraxisräume entstehen werden. Der handlungsorientierte Unterricht, der den Schülerinnen und Schülern mehr Praxisnähe und ganzheitliches Lernen verspricht, kann dann noch besser umgesetzt werden.

Seit zwei Schuljahren sind wir Seminarschule. d. h. es werden an unserer Berufsschule Studienreferendare zu Lehrkräften ausgebildet. Damit hat die Schule noch mehr Möglichkeiten, fachlich und methodisch auf dem neuesten Stand zu sein.

Zum dritten Male erhalten die Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit, an einem Schüleraustausch im europäischen Ausland teilzunehmen. Drei Wochen lang arbeiten die Auszubildenden aus den 11. Klassen in Zahnarztpraxen im Ausland. Ich habe mich selbst vor Ort auf Teneriffa vom Wert dieses Projektes überzeugen können. Es ist eine großartige Erfahrung, im beruflichen und kulturellen Bereich über den „Tellerrand“ zu sehen und sein eigenes Blickfeld zu erweitern.

Ich freue mich, dass ich bei all diesen Erneuerungen einen Anteil habe und initiativ sein konnte,
zusammen mit meinem hervorragenden Führungsteam und innovativen Kollegium.

Ich bedanke mich für die sehr konstruktive und wertschätzende Zusammenarbeit und die intensiven Gespräche mit vielen von Ihnen und wünsche
Ihnen allen eine gute Zeit.

Auf Wiedersehen

Ingeborg Böhm
Schulleiterin a. D.